Gleismaterial und Unterbau,
Schalldämmung im SCHATTENBAHNHOF
Die ersten Gleise habe ich im Schattenbahnhof verlegt.
Dort gibt es geringere optischen Anforderungen, es überwiegen die technischen Anforderungen an die Gleisführung, Stromversorgung, Funktionalität der Weichen und an den Schallschutz.
Ich habe mehrere Versuche unternommen, die am Ende dieses Artikels angeführt sind.
Angeführt habe ich auch jene Experimente, von denen ich dringend abraten möchte.
ERGEBNIS mehrere Versuche:
Im Schattenbahnhof habe ich einseitig bereits mit Klebefolie beschichtete Platten aus ZELL-PVC-Schaumplatten als Gleisdämmung verwendet und bringe die Gleise auf diese Klebefolie auf.
Da die werkseitige Klebefolie hauchdünn ist, kann sie Schall kaum übertragen und liefert im Vergleich zu den anderen Montagen die besten Werte.
Das Gleis mit unter den Schwellen aufgebrachten Dämmung verklebe ich nun mit Weissleim direkt mit der Holzplatte.
Dadurch habe ich die Möglichkeit, die Gleis noch auszurichten und genau in die gewünschte Lage zu bringen.
Verwendetes Material:
ZELL-PVC-Schaumplatten in ca. 4mm oder 5 mm Stärke, einseitig mit einer Klebefolie bereits versehen, ungefähr auf Schienenbreite zugeschnitten, wobei ich bei den Weichen die beweglichen Teile (Gelenk der Zungen und bewegliche Schwelle für den Zungenantrieb) von der Dämmlage ausspare.
Zu beziehen bei Fa. NUSCHEI in 1070 Wien, Neubaugasse 31.
Produktbezeichnung: Zell-PVC-Schaum, Raumgewicht ca. 90 – 125 kg / m3, geschlossenzellig, weichelastisch und trägelastisch, uv-beständig, jedoch nicht weichmacherfrei.
Dabei riskiere ich, dass die technischen Eigenschaften in ca. 20 Jahren schlechter sein werden, allerdings immer noch besser als weichmacherfreie Materialen, wie z.B. Polyäthylenschaumstoffplatten. Diese sind bereits beim Einbau einfach zu hart.
Nach den Erfahrungen der weiteren Anlage würde ich die Gleis im Schattenbahnhof aber auch mit einer Nagelung versehen, und nicht mehr kleben.
Die Klebestellen verformen sich im Lauf der Jahre, was vor allem bei Flexgleisen spürbar wird.
Als Gleisdämmung würde die Zellkautschukplatten ohne Klebefolie verwenden und die Platten in Leimbett verlegen.
Um einer möglichen Verflüchtigung der Weichmacher zu entgehen, sind Moosgummiplatten vermutlich die beste Alternative.
Gleis mit Dämmkörper
Leimauftrag vor der Verklebung.
Vorbereitung für die Dämmung einer Weiche.
Trennen der Dämmlage bei beweglichen Teilen.
Das Ausrichten der Gleise erfolgt mit einem 16 mm Alu-U-Profil, welches ich von oben zwischen die beiden Schienenstränge klemme, dadurch werden gerade Schienen auch wirklich gerade verlegt und die Züge eiern nicht herum …
Roco-Line auf Zell-PVC-Schaum in Weisswein, äh Weisleim auf Korkkruste…
Alu-Profil von oben in die Schiene geklemmt
Das Profil hält die Schienen während des Trocknen des Leims in Form
Das Ergebnis ist schon recht ansehentlich …
Die Waggons wanken nicht mehr, wenn der Zug projizierend auf den Betrachter zufährt..
Was ich nicht (nochmals) machen würde…
Meine erste Anlage („Schienen auf der Platte“) hatte ich mit Roco-Line Gleisen mit Bettung errichtet.
Fasziniert von der Möglichkeit, Weichensteuerungen mit Bettungsantrieben zu versehen, die auch noch digital über die Schienen angesteuert werden, war ich von der Idee begeistert, keinerlei Verdrahtungen zu Weichen führen zu müssen.
Das ganze hatte nur mehrere Haken:
Erstens:
Solange die Schienen nur lose aufgelegt wurden und keine Rückmeldungen über Gleisbesetzmelder erfolgte, war die Idee ja verblüffend naheliegend.
Dann kam der Zeitpunkt, wo der erste Bettungsantrieb defekt wurde und auszutauschen war.
Damit war verbunden, eine Weichenstrasse zu „zerreissen“, was bei fix verlegten Gleisen in einer Anlage eine Katastrophe wäre.
Abhilfe bot die Idee, die Bettungsantriebe von unten zugänglich zu machen. Ich bin froh, das nicht ernsthaft versucht zu haben.
Der Austausch wäre an vielen Stellen technsich völlig unmöglich gewesen, vor allem bei Stahlteilen der Rahmenkonstruktion.
Zweitens:
Mit dem Einsatz von Gleisbesetztmeldern war die Idee der „kabellosen Anlage“ ohnehin hinfällig. Jeder Gleisabschnitt ist separat zu versorgen.
Drittens:
Die Stromversorgung. Trotz aller Bemühungen ist es mir nicht gelungen, die Roco-Antriebe mit der Lenz-Zentrale anzusteuern.
Die Weichen funktionierten nur teilweise. Die Spannungsversorgung war augenscheinlich nicht hoch genug, obwohl die Spannung an der Lenz-Zentrale einstellbar ist, ich einen stabilisierten Trafo verwendet habe und viele Mails mit einem wirklich freundlichen und kompetenten Partner von LENZ geführt habe.
War nix zu machen. Die Weichenantriebe und damit die gesamte Stromversorgung der Gleise wurden daher weiter mit der Roco-Zentrale betrieben.
Die Roco-Zentrale ist aber nur für kleine Anlagen geeignet.
Viertens:
Die Optik: Die Bettungsgleise sind zwar einfach zu verlegen und im Weichenbereich auch einigermassen anzupassen, jedoch optisch mit einer nur enden wollenden Qualität herstellbar.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass die Schalldämmung der Bettungsgleise ziemlich perfekt ist und so leicht nicht von eingeschotterten Gleisen erreicht werden kann.
Bettungsübergang im Weichenbereich. Eine optische eher problematische Sache
DAHER:
Wechsel des Gleismaterials zu Roco-Line OHNE Bettung.
Probiert habe ich auch TILLIG-Gleise, die vor allem mit den Weichen ziemlich bestechen.
Einziger Nachteil. Es gibt keine schlanken Doppelkreuzungsweiche, womit für meine Anlage das KO-Kriterium vorlag.
Schade eigentlich! Die Tillig-Weichen sind wirklich toll!
Verlegung der Gleise im Schattenbahnhof:
Die Gleise werden auf an Gewindestagen abgehängten Holzrahmen befestigt.
Die erste Monatge mit einer vollflächeigen Verleimung mit Weissleim auf einer 2 mm Korkunterlage brachte sehr schlechte Schalldämmwerte.
Ungefähr so, wie nicht vorhanden…
Lassen Sie einen Waggon auf einer schlallharten Unterlagen (Tischplatte mit „Maxplatte“) rollen, haben Sie ungefähr einen Eindruck.
Einerseits war der Kork vermutlich zu dünn, zweitens hat die Verklebung mit Weissleim eine harte Schichte gebildet, die den Körperschall perfekt weiterleitet.
Wieder abgenommenes Gleis. Deutlich sichtbar ist die Leimspur des Weissleims.
Darauf habe ich ein wenig recherchiert und bin nun zu Schaumstoff-Dämmplatten gelangt und versuche nun unterschiedliche Härten und Dicken.
Zell-PVC als Dämmstoff, Gleise mit Weislleim verlegt:
Auch dieser Versuch war nicht mit dem gewünschten Erfolg versehen.
Das Zell-PVC bietet zwar an sich tolle Dämmeigenschaften, jedoch wird die Schallübertragung bzw. -Wiedergabe durch die harte Weissleimschichte deutlich angehoben.
Das Ergebnis ist zwar besser als die direkt auf Kork verlegten Gleise, aber nur geringer.
Zell-PVC mit in Weissleim verlegten Gleisen
Deutlich sichtbar wieder die harte Schichte des Weissleims, der die Dämmeigenschaften des Zell-PVC wieder stark reduziert.
Für die Verklebung habe ich zuerst Kontaktkleber verwendet, wobei ich die Gleis in den frischen Kleber gelegt habe und dann ausgerichtet habe.
Eine nicht ganz stressfreie Aktion, da der Kontaktkleber sehr schnell an der Luft „anzieht“ und dann kein seitliches Verschieben der Gleise mehr zulässt.
Also auch noch nicht optimal. Ausserdem eine ziemliche Patzerei. Und ich mag Kontaktkleber nicht.
Daher:
Gleise Roco line auf Zell-PVC verlegen.
Im Schattenbahnhof können die Gleise geklebt werden:
Das Gleis auf den Zell-Schaumstoff mit der werkseitig vorhandenen Klebefolie,
den Schaumstoff mit Weissleim auf die Unterkonstruktion.
Nachteil: keine nachträglichen Änderungen möglich.
Daher:
Schaumstoff mit Weissleim oder der Klebefolie auf das Holz kleben,
Gleis-Schwellen mit 1mm durchbohren und mit Gleisnägeln (lange) befestigen.