und ich heute NICHT mehr machen würde (12.01.2015)
Teststrecke Oberleitung
26.03.2011
An meiner alten Anlage habe ich den Oberleitungsbau an einer Teststrecke von ca 120 cm ausprobiert.
Schliesslich möchte ich wissen, worauf ich mich einlasse…
Die Masten habe ich von Sommerfeldt gewählt, wobei für die ÖBB ein ensprechendes Sortiment angeboten wird.
Die Spanmaste und Streckenmaste habe ich aus Beton gewählt.
Ebenfalls von Sommerfeldt habe ich die Ausleger (Nr 195), Doppelausleger (Nr 196),Seitenhalter und Radspannwerke (Nr. 194) gewählt.
Für den Fahrdraht, Spanndraht und Abhänger selber werde ich keine vorgefertigten Elemente verwenden, sondern diesen selber löten.
Eine vermutlich arbeitsintensive Entschediung, doch angesichts des zu erwartenden Ergebnisses doch aus dzt. Sicht die richtige.
Zunächst war ich bei der Bahn „abschauen“ wie denn die Drahtführung erfolgt, vor allem bei Weichen und das Ein- und Ausschleifen der Fahrtrahtabschnitte.
Für Fahrdraht und Spanndraht verwende ich einen Nickel-Messingdraht mit 0,25 mm Querschnitt, für die Abhängedrähte einen Kupferlackdraht mit 0,17 mm Querschnitt.
Nach dem Setzen der Maste habe ich Fahrdraht und Spanndraht von den Fixpunkten über die Strecke gezogen und vorsichtig in die gewünschte Lage gebracht.
Zur Spannung des Fahrdrahtes habe ich ein eigenes System mit Feder entwicklelt, der Spanndraht darf nicht zu viel gespannt werden, da er sonst den Fahrdraht nach oben zieht.
Zunächst habe ich den Fahrdraht durch eine Bohrung des seitlichen Abspannmastes geführt und an einem Fixpunkt an der Platte befestigt. Dabei habe ich den Fahrdraht auch gleich als Abspanndraht des Spannmastes verwendet. (Ist zwar gemogelt, hilft aber – zumindest für die Teststrecke)
Bohrung durch den Abspannmast mit Durchführung des Fahrdrahtes.
Der Spanndraht hat am Mast seinen Fixpunkt.
Der Fahrdraht wird in einem Stück Bowdenzug durch die Platte zur Befestigung bzw. zur Spannvorrichtung geführt.
Der Fixpunkt des Fahrdrahtes mit einer eingelöteten Schraube als „Anker“.
Zur Montage der Oberleitung habe ich den Fahrdraht vom ersten Abspannmast zum zweiten Abspannmast geführt, dort wieder schräg nach unten durch die Platte geführt und mit einer Überlänge mit einem Gewicht ( ca 300 g) beschwert. Die Spannung des Fahrdrahtes in der Montagephase sollte bereits der entgültigen Spannung entsprechen, um beim Spannen nicht dann sämtliche Tragwerke zu verbiegen.
Ich habe den Fahrdraht ziemlich gespannt, sodass er beim „Anzupfen“ einen hörbaren, mittelren Ton ergibt.
Beim Spannen des Fahhrdrahtes von Streckenmast zu Streckenmast habe ich die Montagelehren von Sommerfeldt verwendet, um den Draht schön im Zick-Zack über die gerade Strecke zu spannen.
Bei jedem Ausleger habe ich dann die Seitenhalter eingelötet und dort an der Unterseite den Fahrdraht angelötet.
Die Lötarbeit hat am Fixpunkt begonnen und von dort abschnittsweise bis zum Spannwerk geführt.
Durch das angehänget Gewicht konnte der Fahrdraht ensprechend „nachrutschen“.
Nach der Herstellung des Fahrdrahtes erfolgte die erste Probefahrt mit einer Lok mit Stomabnehmer.
Damit der Stromabnehmer beim „Einfädeln“ unter dei Oberleitung nicht hängen bleibt, habe ich eine Höhenbegrenzung eingebaut.
Der Stromabnehmer fährt nun nicht mehr ganz aus, sondern nur noch ca 2 mm niedriger als die Oberleitung.
Da die seilichen Einspeisestrecken auch noch vertikal schräg sind, gelangt der Stromanbehmer ruhig unter die Oberleitung.
Die Höhenbegenzung habe ich mit einem Wickeldraht (Kupferlackdraht, 0,15 mm2, bei Conrad zu beziehen) hergestellt.
Nach der Probefahrt habe ich den Spanndraht und die Abhänger gelötet.
Den Spanndraht habe ich ebenfalls aus Draht hergestellt, und nicht aus Nylon oder Schnur.
Um dem Spanndraht die erforderliche „Hängelinie“ zu geben, habe ich mir aus einem alten Waggon eine Hilfslehre gebastelt, die das richtige Durchhängen des Spanndrahtes sicherstellt.
Ein kleiner Haken am oberen Ende des Stahldrahtes hilft, den Spanndraht in der richtigen Position zu halten, während die Hängeseile eingelötet werden.
Haken zur Halterung des Spanndrahtes während der Lötarbeiten.
Die Abhängedrähte zu löten war sicher der mühsamste Job. Ruhige Hand, viel Licht und Gedult sind gefragt.
Letztendlich bin ich wie folgt vorgegangen:
Fahrdraht mit einem regulierbaren Elektronik-Lötkolben ( 250°C) erhitzen, Lotzinn (Sn80Pb39Cu1, 0,50mm) draufhalten, Fahrdraht damit mit Lotzinn versehen.
Ich habe bewusst KEIN Lötfett verwendet, um keine Säure aufzubringen.
Dann den Kupferlackdraht am Ende ebenfalls erhitzen und verzinnen.
Dann den Kupferlackdraht (0,15 mm2) von OBEN auf den Fahrdraht auflöten. Das erfordert die meiste Konzentration.
Aufgabe:
Löte einen 0,17 mm dicken Draht so parallel auf eine Länge von ca 2 mm auf einen 0,25 mm dicken Draht an, dass die Unterseite völlig glatt bleibt, die Drähte Parallel sind und Du nachher immer noch lächelst.
Vor allem bei Wissen, dass eine solche Lötstelle ca 12 mal pro Meter Oberleitung auftritt.
Na ja, die Unterseite kann man ja wenigstens noch mit einer Schlüsselfeile nachbearbeiten, damit kein Stromabnehmer hängen bleibt..
Oder einen Pantographen mit Schleifpapier versehen und eine Lok auf Reisen schicken.
Dann den Draht vertikal nach oben biegen, dort um den Spanndraht schlagen und verlöten, Überstand abzwicken.
Fertig. Ist doch ganz einfach, oder … ?
Nach dem Einlöten der Abhängedrähte wurde der Fahrdraht mit einer Feder gespannt, die Überlänge gekappt.
Das System ist ganz einfach:
Der Fahrdraht wird durch den seitlichen Abspannmast geführt, schräg zur Grundplatte und dort durch einen Bowdenzug an die Untersteite der Platte geführt.
Mit einer Mini-Möbelrolle wir der Draht parallel zur Unterseite der Platte umgelegt.
Danach wird der Fahrdraht mit einer Feder zu einem Winkel gespannt.
Die Spannung des Drahtes ist über eine Schraube einstellbar. Je kürzer die Schraube, desto mehr Spannung ist auf der Feder und damit auf dem Fahrdraht.
Umlenkrolle und Spanneinrichtung.
Feder zur Spanneinrichtung
Schraube zur Veränderung der Vorspannung der Feder